Umbau und Generalsanierung des im Jahr 1936 gebauten Bezirksgerichtes in 2620 Neunkirchen, Triesterstraße 16.
Projektziel
Am 02. Oktober 2017 wurde mit der Sanierung und Adaptierung des Bezirksgerichtes aus dem Jahre 1936 begonnen. In sechzehn Monaten Bauzeit wurden unter Einhaltung des Denkmalschutzes sämtliche Fenster saniert, das Dach neu eingedeckt und die Fassade gemalen. Um Barrierefreiheit zu gewährleisten, wurde im Innenhof ein Lift angebaut. Darüber hinaus wurden im Inneren sämtliche Oberflächen wie Decken, Wände und Böden saniert und die Sanitäranlagen erneuert. Damit wurde eine zeitgemäße und helle Bürostrukturen geschaffen.
Durch den Einbau einer Zutrittsschleuse und moderner sicherheitstechnischer Ausstattung konnte die Sicherheit im Gebäude wesentlich erhöht werden. Der Schriftzug „Bezirksgericht und Finanzamt“ an der Fassade des Gerichtsgebäudes musste aus Denkmalschutzgründen erhalten bleiben. Das Finanzamt wurde bereits im Jahr 2016 nach Wiener Neustadt verlegt.
Leistungen KWI
Die KWI wurde mit der örtlichen Bauaufsicht der technischen Gebäudeausrüstung beauftragt.
Der Leitgedanke zur Sanierung des Gerichtsgebäudes umfasste einerseits die Neuausrichtung der Büroeinheiten, als auch die Büroinfrastruktur dem Stand der Technik sowie Erfordernissen anzupassen. Parteiintensive Räume des Bezirksgerichtes, wie das Servicecenter, das Grundbuch und die Verhandlungssäle verbleiben im EG.
Im Innenhof des Bestandgebäudes wurde ein neuer Aufzug untergebracht, der die verschiedenen Geschoße, aber auch die unterschiedlichen Niveaus innerhalb der Geschoße, erschließt und somit die Barrierefreiheit gewährleistet ist. Für das gesamte Objekt wurde eine Energieverteilzentrale (Fernwärmeübergabestation, Elektroverteilung) im KG errichtet. Diese wurde neu im nördlichen Teil des Kellers errichtet. Das bestehende Kesselhaus wurde aufgelöst und einer neuen Gebäudenutzung zugeführt.
Die bestehenden Heizkörper wurden in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt aufgrund des sehr hohen Alters und den damit verbundenen Beschädigungen und Abnützungen gegen neue Heizkörper ausgetauscht. Das Gefangenenhaus und das Eichamt sind vom Bezirksgericht versorgt worden. Im Zuge der Sanierung wurden sämtliche Verbindungen getrennt und eine neue Versorgung seitens EVN hergestellt.
Moderne sicherheitstechnische Ausstattung
Die Sicherung und Überwachung des Objekts erfolgt mittels einer Alarmanlage, sowie einer Videoüberwachung mit digitaler Bildaufzeichnung und Durchsageeinrichtung. Sämtliche technische Einheiten wie Schränke, Zentralen und dergleichen wurden für eine 20 % Ausbaureserve ausgelegt.
Gebäude unter Denkmalschutz
Durch die Auflagen des Bundesdenkmalamts nahm die aufwändige Sanierung der denkmalgeschützten 500 Glasscheiben ein Jahr in Anspruch. Sogar die Einschusslöcher in der Fassade aus dem Zweiten Weltkrieg mussten denkmalschutzbedingt erhalten bleiben. Ebenso waren historische Holzfußböden und Fliesenböden im Arbeitsbereich zu schützen. Da das Gebäude unter Denkmalschutz steht, musste es außen weitgehend unverändert bleiben und durfte nur sensibel saniert werden.
Gewährleistung Erhaltung Gebäudesubstanz
Der Neubau im Innenhof (Zugang zum neuen Aufzugsbauwerk) wurde als Glasfassade (Pfosten–Riegelkonstruktion) gestaltet und fügt sich harmonisch in die Gesamtkomposition des Gebäudekomplexes ein. Durch den Denkmalschutz verordnet, mussten viele Bereiche des Gebäudes, wie Eingang und Hauptstiegenhaus, in ihrer Symmetrie und Grundrissstruktur erhalten werden. In einigen Darreichen des Gebäudes wurde aber durch Erweiterung der Gänge oder Entfernung von Zwischenwänden eine Großzügigkeit geschaffen.